Alles begann bewusst unspektakulär: Auf dem Ausbildungsplan stand Kartenkunde. Ein ebenso wichtiges wie trockenes Thema - jedenfalls wenn man die erworbenen Erkenntnisse nicht gleich in der Praxis anwenden kann.
Doch genau danach sah es zunächst aus: Nach ausführlichem theoretischem Input, dem Umgang mit dem Kartenwerk des Ortsverbandes und dem Einüben des theoretisch Vermittelten freuten sich die Jugendlichen auf denAusklang des Abends beim Film schauen.
Doch das Ende des selbigen sollten sie nicht mehr erleben: Völlig unerwartet für die Jugendlichen traten Zugführer Torben Marx und Zugtruppführer Philipp Köpp in die Szenerie und erläuterten, dass es einen Einsatzauftrag gebe und dass die Jugendlichen an selbigem Teil haben würden.
Selbstredend war den Jugendlichen schnell klar, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugehen konnte - schließlich ist die THW-Jugend selbstredend nicht für den aktiven Dienst im Einsatz konzipiert.
Doch zum Nachdenken blieb gar nicht viel Zeit: Es galt, sich eilig auf die Einsatzsituation einzustellen und die persönliche Schutzausstattung zu vervollständigen. Nur einige Augenblicke später fanden sich die Jugendlichen auch schon wieder auf mehrere Fahrzeuge verteilt wieder - und dann ging es auch schon los.
Angeleitet von aktiven Helfern und ausgestattet u.a. mit Kopfbeleuchtung, Taschenlampen und Kartenmaterial (!!) fanden die Jugendlichen sich einige Augenblicke später - aufgeilt in zwei Gruppen - in der Gemarkung von Armsheim wieder.
Schneller als sie es hätten vermuten können galt es jetzt, die noch frischen Erkenntnisse in Kartenkunde in die Praxis umzusetzen und den "Einsatzort" in Form einer gemauerten Weinbergshütte aufzufinden.
Aus zwei verschiedenen Richtungen, jedoch nahezu zeitgleich trafen die beiden Gruppen ein. Dort trafen sie eine fingierte Einsatzsituation vor, in der es galt, eine verschüttete Person zwischen den Trümmerteilen, zwei verletzte Personen auf dem Hausdach und eine weitere verletzte Person neben dem Gebäude zu bergen und erstzuversorgen.
Hier standen der Jugend Gerät und Hilfsmittel wie in einer realen Einsatzsituation zur Verfügung. Nachdem für eine angemessene Beleuchtung mittels Aggretat, Stativ und Strahlern gesorgt war, konnten die Jugendlichen die Herausforderungen der Einsatzübung mit Bravour meistern.
Gegen 2 Uhr nachts ging es zurück in den Ortsverband. Sichtlich müde fielen die Jugendlichen alsbald in die Betten. Daran, den Film noch zu Ende zu schauen, hätte übrigens keiner mehr gedacht...
Ein Dank an alle aktiven Helfer, die als Kraftfahrer, Einsatzleiter, Planer, Verletztendarsteller oder auf andere Weise diese Einsatzübung möglich gemacht haben.