Sägen, bohren, Wände einreißen: Im THW-Ortsverband Sinzig trainierten THW-Kräfte zwölf tunesische Katastrophenschutzausbilder und -ausbilderinnen im Umgang mit Werkzeugen und Geräten. Ziel ist es die tunesischen Ausbilder für den Einsatz nach Überschwemmungen, Explosionen und Erdbeben fit zu machen. Darüber hinaus lernen sie, worauf es bei der Ausbildung Ehrenamtlicher im Katastrophenschutz ankommt. „Die Ausbilderinnen und Ausbilder des THW haben bei der Wissensvermittlung immer die lokalen Voraussetzungen und Bedürfnisse der Tunesier im Blick“, erläuterte THW-Präsident Broemme.
Mit dabei sind die beiden Gruppenführer des Technischen Hilfswerks Wörrstadt, Nils Bauer und Fabian Kehr.
Das THW verbindet mit Tunesien eine langjährige Zusammenarbeit, die 1970 durch den Bau von Straßen-Behelfsbrücken nach Regenfluten begann. Es folgten weitere Einsätze, wie 1988 nach Überschwemmungen und zuletzt im März 2011. Zehntausende Menschen suchten nach Unruhen in Libyen Zuflucht im benachbarten Tunesien. Mit Fachleuten für Logistik unterstützte das THW die Hilfsmaßnahmen der Vereinten Nationen.
Auf die THW-Ausbildung in Sinzig folgen zwei weitere in den Ortsverbänden Dresden und Dessau. In den Fortbildungen werden die insgesamt 36 künftigen tunesischen Ausbilderinnen und Ausbilder trainiert. Sie geben das erworbene Wissen anschließend unter Aufsicht des THW an die bislang rund 200 Freiwilligen an den Standorten Ben Arous, Sidi Bouzid und Jendouda weiter. Neben der Ausbildung unterstützt das THW den Tunesischen Katastrophenschutz mit Fahrzeugen und Geräten. Die ersten 18 THW-Fahrzeuge wurden im Dezember 2012 offiziell in Tunis übergeben.