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Lebensnotwendiges „Nass“

THW Fachgruppen Trinkwasserversorgung üben gemeinsam mit neuer Aufbereitungstechnik

Albrecht Broemme (Präsident THW) informiert sich bei Markus Mann über die Trinkwasseraufbereitungsanlage

Speyer/Wörrstadt – Die 5 THW-Fachgruppen Trinkwasserversorgung des Länderverbandes Hessen-Rheinland-Pfalz-Saarland, Baden-Württemberg und Bayern trainierten in einer mehrtägigen Übung auf dem Übungsgelände der Bundeswehr bei Speyer. Die Dauer der Übung war auf vier Tage angesetzt. Ziel war es, die neu im THW einführte Aufbereitungstechnik unter realen Bedingungen und im Dauereinsatz zu betreiben, die Zusammenarbeit zu intensivieren und den Erfahrungsaustausch zu ermöglichen. An der Übung sind Helfer aus den Ortsverbänden Starnberg, Rotenburg a. d. Fulda, Rüsselsheim, Tübingen und Wörrstadt. Mit eingebunden waren auch die Helfer der Ortsverbände Viernheim, Speyer und Bensheim die für die logistische Unterstützung sorgten. 

Szenario war die Aufbereitung von Wasser aus dem Rhein, um die Versorgung von 60.000 Personen sicherzustellen. Los ging es hierbei mit der Anreise am Mittwochabend. An Chrisiti-Himmelfahrt fand dann das erste Briefing statt. Hierbei wurden eine bestmögliche Wasserentnahme, Aufbau und Verfahrenstechnik der Trinkwasseraufbereitung festgelegt. Eine effektive und effiziente Aufbereitung von Roh- zu Trinkwasser erfolgt in mehreren Verfahrensschritten. Zunächst wird das Flusswasser mit  einem Flockungsmittel beaufschlagt, wodurch ungewollte Wasserinhaltsstoffe in Flocken gebunden werden, sedimentiert und besser gefiltert werden können. Durch eine Belüftung kann die Wasserqualität weiter verbessert werden. Alle Maßnahmen der verfahrenstechnischen Optimierung erfolgten in ständigem Austausch mit dem Trinkwasserlabor. Nach der chemischen Vorbehandlung erfolgt die eigentliche Filterung als so genannte Ultrafiltration. Eine Filterschärfe von einem zehntausendstel Millimeter stellt bereits eine Barriere für Bakterien und viele Krankheitserreger dar. Das anschließend glasklare Wasser wird mittels einer UV-Licht-Bestrahlung desinfiziert. Die Zugabe von Chlor dient als redundante Desinfektion und zum Schutz gegen Wiederverkeimung bei der Wasserverteilung und -abgabe. Auch die Reinwasserqualität wird vom THW eigenen Trinkwasserlabor ständig kontrolliert. 

Die Trinkwasserproduktion erfolgte im Schichtbetrieb rund um die Uhr. Neben der Optimierung der neuen Aufbereitungstechnik  stand auch der Erfahrungsaustausch zwischen den einzelnen Ortsverbänden im Vordergrund. Vergangene Einsätze haben gezeigt, dass die Einsatzdauer der Fachgruppe durchaus mehrere Wochen  betragen kann. Dies bringt die Notwendigkeit mit sich, dass Einsätze ortsverbandsübergreifend realisiert werden müssen. Daher sind ein gemeinsamer Ausbildungsstand und gemeinsame Übungen von essentieller Bedeutung.

Auch THW-Präsident Albrecht Broemme stattete den Übungsteilnehmern einen Besuch ab. Er informierte sich umfassend über die neue Trinkwasseraufbereitungsanlage. Darüber hinaus wurde die Einsatztaktik der Fachgruppen Trinkwasser und die damit verbundene Logistik diskutiert. Ihm war es wichtig den persönlichen Kontakt zu den Übungsteilnehmern herzustellen. 

Die Verpflegung wurde durch Mitglieder der Auslands-Logistik sichergestellt, welche nur einen Teil ihres breiten Einsatzspektrums unter Beweis stellten. Je nach Einsatzbedingungen im Ausland kommen unterschiedliche Module zum Einsatz. 

Vier der fünf Fachgruppen Trinkwasserversorgung der teilnehmen den Ortsverbände  verfügen bereits über eine neue Trinkwasseraufbereitungsanlage (TWA) Typ Ultrafiltration15 und können damit pro Stunde 15.000 Liter Trinkwasser produzieren und somit die Versorgung von bis zu 20.000 Personen sicherstellen. Bis zum Übungsende wurden über eine Million Liter Trinkwasser produziert, von dessen Qualität sich sowohl THW Präsident Albrecht Broemme als auch viele weitere Interessierte Vertreter von Politik, Wasserversorgern und Feuerwehren bei einem Probeschluck überzeugen konnten. 

Der letzte elementare Teil der Übung bestand in der fachgerechten Reinigung, Trocknung und Verlastung der eingesetzten Gerätschaften. Dies stellt sicher, dass die Anlagentechnik für den nächsten Einsatz in hygienisch einwandfreiem Zustand bereit steht. Zukünftig ist die Einführung einer überarbeiteten Trinkwasserlaborausstattung geplant, welche der technischen Entwicklung Rechnung trägt und flächendeckend im THW eingeführt werden soll. Auch diesbezüglich wurden erste neue Geräte bei der Übung erstmalig im Labor eingesetzt.


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