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Trinkwasseraufbereitung für Schuld

Wörrstadt: Das Technische Hilfswerk in Wörrstadt stellt Wasser für die betroffene Gemeinde zur Verfügung

Die Atmosphäre in der rund 700 Einwohner großen Ortsgemeinde Schuld an der Ahr ist nach der verheerenden Unwetterkatastrophe angespannt. Das Bild, dass die Einsatzkräften des Technischen Hilfswerks (THW) Wörrstadt vor Ort erwartet, ist mehr als erschreckend. Selbst für die erfahrensten Helferinnen und Helfer. Man hört das Brummen von Netzersatzanlagen, die eine Notstromversorgung ermöglichen. Das Rattern von Baumaschinen, die Schutt aus dem Weg schaffen oder sogar einsturzgefährdete Häuser abreißen. Und auch das gleichmäßige Rauschen der Ahr, das kaum vermuten lässt, dass dieser Fluss hier vor wenigen Tagen noch als eine riesige Flutwelle durchgebrochen ist.

Der THW Ortsverband Wörrstadt ist seit dem vergangenen Samstag mit der Fachgruppe Trinkwasserversorgung in der stark betroffenen Gemeinde Schuld. Ebenso wie die Stromversorgung, ist auch der Zugang zu sauberem Wasser nicht mehr gewährleistet. Aus diesem Grund wurde hier die umfangreiche Trinkwasseraufbereitungsanlage (TWA) durch die Wörrstädter Einsatzkräfte aufgebaut. Nach Absprache mit dem zuständigen Gesundheitsamt, dem Veterinäramt und dem ansässigen Wasserversorger kann seit heute nun Brauchwasser an die Menschen in Schuld abgegeben werden, also Wasser, das zum Tränken der Tiere und auch für die Körperhygiene geeignet ist. So können unter anderem die Duschen, die für die Einwohner vor Ort aufgestellt wurden, versorgt werden. Das Trinkwasserlabor, das auch zur Ausstattung der TWA gehört, nimmt dabei regelmäßige Wasserproben, um dauerhaft die Qualität des Brauchwassers zu überprüfen.

Rund 50.000 Liter Rohwasser aus der Ahr werden nun täglich zu Brauchwasser aufbereitet und an die Bevölkerung verteilt. Das Trinkwasser wird dagegen mithilfe speziell dafür ausgelegter Behälter auf entsprechenden Ladebordwänden von den THW Einsatzkräften angeliefert. So ist für die Einwohner auch für den Konsum geeignetes Wasser verfügbar, was vor allem für Säuglingsnahrung oder Menschen mit schwachem Immunsystem von zentraler Bedeutung ist. Dafür wird es an Standorten mit funktionierender Infrastruktur aus dem Wassernetz entnommen.

Die Aufbereitung mithilfe der Anlage ist derzeit noch nicht möglich. Denn als Trinkwasser darf nur jenes Wasser abgegeben werden, dass auch den strengen Richtlinien der Trinkwasserverodnung entspricht. Hierfür sind unter anderem Proben durch externe Labore und eine extra Freigabe durch das Gesundheitsamt notwendig. So kann gewährleistet werden, dass davon auch keinerlei Schaden für die Menschen ausgeht.
Dies bedarf insgesamt drei Tage, doch so lange kann mithilfe der Wassertransporte Abhilfe geschaffen werden.

Bis die Wasserversorgung wieder aufgebaut ist, werden noch einige Wochen vergehen. So kann sich auch der Einsatz der Wörrstädter Einsatzkräfte noch einige Wochen hinziehen, eventuell im Wechsel mit Helferinnen und Helfer anderer Ortsverbände.

Denn auch in dieser Großschadenslage zeigt sich die enge Zusammenarbeit und Kameradschaft der sogenannten Blaulichtfamilie. Auch ortsverbandüberergreifend im THW. Dank der Hilfe aus verschiedenen weiteren Ortsverbänden konnten nämlich Startschwierigkeiten mit der Software überwunden und die Inbetriebnahme vorangetrieben werden. Auch bei dem Betrieb der Anlage und des Labors stehen sie helfend zur Seite. Für die gute Zusammenarbeit gilt unseren Kameradinnen und Kameraden ein großes Danke aus Wörrstadt!


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