Die Fachgruppe Trinkwasserversorgung des Ortsverbands Wörrstadt wurde am Donnerstag, den 25.02.2010 von der Unteren Katastrophenschutzbehörde der Stadt Ortenberg (Wetteraukreis) um Hilfe ersucht. Zuvor waren mikrobiologische Verunreinigungen im Trinkwasser der Gemeinde Gelnhaar festgestellt worden. Daraufhin wurde zunächst die Trinkwassernutzung vom zuständigen Gesundheitsamt eingeschränkt; das Wasser darf nicht mehr für die Zubereitung von Lebensmitteln oder zum Zähneputzen verwendet werden. Die Freiwillige Feuerwehr Gelnhaar richtete eine Zapfstelle mit Trinkwasser ein, an der sich die Bewohner der Ortschaft bedienen konnten.
Die für die Filtration notwendige Ultrafiltrationsanlage wurde vom Ortsverband Tübingen angefordert und zur Einsatzstelle gebracht und noch in der Nacht mit 20 Helfern in Betrieb genommen. Sie ist in der Lage eine Kapazität von 15 000 Liter in der Stunde zu produzieren und hat eine Filterschärfe von 0,1 Mikrometern. Das Wasser wird nach Filtration und Desinfektion in den Gelnhaarer Hochbehälter gepumpt, von wo aus das Leitungsnetz systematisch von der Wasserversorgung Ortenberg gespült wird.
Mit dem vom THW aufbereiteten Trinkasser werden nach Beendigung der Spülmaßnahmen am Morgen des 28.02.10 die rund 1100 Einwohner der Gemeinde Gelnhaar versorgt.
Die Einsatzleitung obliegt dem Ortsverband Wörrstadt, aufgrund einer erwarteten mehrwöchigen Einsatzdauer sind Wasserspezialisten der Ortsverbände Rüsselsheim und Rothenburg an der Fulda ebenfalls in den Einsatz eingebunden. Am heutigen Tag erfolgt eine Sonderschulung der Firma Veolia Berkefeld an diesem neuen Anlagentyp für die beteiligten Ortsverbände.
Vor Ort gibt es zudem eine enge Zusammenarbeit mit der Freiwilligen Feuerwehr Gelnhaar und der Ortsgruppe Ortenberg des DRK und dem nächstgelegenen THW Ortsverband Friedberg, welche den Einsatz logistisch unterstützen. Für die vorbildliche Zusammenarbeit mit allen Organisationen und Stellen möchten wir uns an dieser Stelle bedanken!
Derzeit wird die Aufbereitungsanlage von 3 Spezialisten rund um die Uhr im Schichtbetrieb gefahren. Mit dem Einsatzende ist voraussichtlich erst in einige Wochen zu rechnen, bis eine Filteranlage dauerhaft in Betrieb genommen werden kann.